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Studieren durch Experimentieren

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15.000 Euro für die Ausweitung der praxisnahen Lehre für die Elektrotherapie des Herzens: Ein innovatives Lehrkonzept des Doktoranden Tobias Haber wird von der Baden Württemberg Stiftung mit einem Junior-Fellowship gefördert.

Doktorand Tobias Haber an einem der Laborarbeitsplätze am Peter Osypka Institute for Pacing and Ablation. // Bild: sg

„Studieren durch Experimentieren“ lautet das Motto der Lehrveranstaltungen am Peter Osypka Institute for Pacing and Ablation im Studiengang Medizintechnik der Hochschule Offenburg. Um die praxisnahe Ausbildung, die in diesem Studiengang seit seiner Einführung im Jahr 2010 groß geschrieben wird, weiter auszubauen, wurde unter maßgeblicher Mitwirkung des Doktoranden Tobias Haber ein Konzept für interaktive Hochschulpraktika zur Elektrotherapie des Herzens entwickelt. Dieses Konzept wird nun von der Baden Württemberg Stiftung im Bereich „Innovationen in der Hochschullehre“ mit einem sogenannten Junior-Fellowship in Höhe von 15.000 Euro gefördert. „Als akademischer Assistent an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik bin ich auch im Rahmen meiner Doktorarbeit für die Konzeption und Realisierung eines neuartigen problem- und handlungsorientierten Trainingssystems im Studienschwerpunkt Cardio-Wissenschaften zuständig“, beschreibt Tobias Haber seine Motivation. Ziel sei es, die Offenburger Studierenden zu Medizintechnikspezialisten insbesondere in dem breiten Feld der Elektrostimulation mit implantierbaren Herzschrittmachern und Defibrillatoren sowie der Behandlung des krankhaften Herzjagens mittels Hochfrequenz-Katheterablation auszubilden. „Die enge Kooperation mit dem Herzzentrum Lahr soll dieses Anliegen vertiefen, indem unsere Studierenden über Hospitationen die Möglichkeit erhalten, den praktischen Einsatz der verschiedenen Verfahren in der klinischen Routine hautnah zu erleben“, so Professor Dr. Bruno Ismer, Doktorvater von Tobias Haber und Leiter des „Peter Osypka Institute for Pacing and Ablation“ an der Hochschule Offenburg.

Das sehr erfolgreiche Motto der Ausbildung am Peter Osypka Institute – „Studieren durch Experimentieren“ – hat sich Tobias Haber für sein Lehrkonzept zum Leitsatz gemacht: „Hierfür benötigen wir einen umfangreichen Pool moderner Gerätschaften aus der klinischen Elektrophysiologie“, sagt Tobias Haber. Solch authentische Lehrmaterialien seien weitaus wichtiger als theoretische Lehrwerke, die auf diesem Gebiet derzeit nur ausgebildeten Ärzten zur Verfügung stünden. „Somit besteht die Herausforderung darin, für diese komplexen Themengebiete eigene Lehrstrategien, Konzepte und Unterrichtsmaterialien zu entwickeln, mit denen nicht nur die von den Firmen gewünschten Qualifikationsziele der Ausbildung an der Hochschule Offenburg erreicht werden können, sondern sogar eine institutsübergreifende Verwendbarkeit zur Ausbildung junger Ärzte und Medizintechniker gewährleistet werden kann“, so der Doktorand.

Die Förderung des Konzepts durch die Baden Württemberg Stiftung ermöglicht nun eine Umsetzung in die Praxis: „So können wir weitere intensive praktische Trainingsmöglichkeiten schaffen – ganz bewusst in Kleingruppen mit maximal zwölf Teilnehmern, damit jedem einzelnen Teilnehmer der höchstmögliche Lernerfolg garantiert ist.“