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Greenlight mit neuen Projektpartnern

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Die GREENLIGHT-Initiative der Hochschule Offenburg baut die Zusammenarbeit mit marokkanischen Projektpartnern weiter aus. Neu dazugekommen sind ein Internat für junge Mädchen und ein Haus für Straßenkinder.

Studierende der Hochschule Offenburg leiten die Mädchen aus dem Internat bei Mitmach-Experimenten zum Solarstrom an. // Foto: Simone Schede

Die Association Dar Taliba in Amskroud, die das Internat betreibt und damit 180 jungen Mädchen aus ärmeren Verhältnissen einen Besuch der Mittelschule ermöglicht, ist das jüngste Projekt von Greenlight. Die Association betreibt das Internat, ohne das ein Schulbesuch für die Mädchen, die aus dem armen ländlichen Vor-Atlas kommen, wegen der weiten Wege nicht möglich wäre. Mit Unterstützung des Vereins „Cents for help“ von der Robert Bosch GmbH und der Madame-Ilsa-Foundation aus Bühlertal soll hier im Herbst eine Photovoltaik-Anlage installiert werden. Die dadurch eingesparten Stromkosten werden dann nachhaltig der Finanzierung der Association helfen. Zudem sollen Lerncomputer und Software eine zukunftsorientierte Ausbildung der Mädchen ermöglichen. Auf einer ähnlichen Grundlage basiert das zweite Projekt, das Haus der Straßenkinder von der AHLI Association in Taroudant. Hier bekommen 120 Kinder und Jugendliche, die jeglichen Kontakt zu ihren Familien verloren haben, ein Dach über dem Kopf und eine Ausbildung ermöglicht.

Das technische Konzept sowie die Implementierung von Energieanlage und IT-Infrastruktur sollen jeweils von deutschen und marokkanischen Studierenden gemeinschaftlich durchgeführt werden, um den interkulturellen Austausch zu intensivieren. In einer einwöchigen Exkursion bereiteten zehn Studierende der Hochschule Offenburg vor kurzem das Projekt vor. Das Team schaute sich an, wo und wie die PV-Module installiert und Kabel und weitere Komponenten angebracht werden sollen. In der Greenlight-Initiative geht es aber nicht nur um technische Hilfe bei der Installation von Solaranlagen. „Die große Offenheit und Neugier bei allen Projektteilnehmern erlaubt den Studierenden einen intensiven persönlichen Austausch und neue Einsichten in andere Kulturen“, so Projektleiter Prof. Michael Schmidt von der Hochschule Offenburg. Auch die Hilfe zur Selbsthilfe spielt bei Greenlight eine große Rolle. Wichtig ist den Studierenden, begleitend das technische Verständnis der neuen Energieversorgung bei den Mädchen bzw. den Straßenkindern zu fördern. Dazu hatten sie praktische Mitmach-Versuche zu den Grundlagen von Strom und Solarenergie mitgebracht, die große Begeisterung entfachten.

Besonders die Baden-Württemberg Stiftung ermöglicht durch ihre Unterstützung den interkulturellen Austausch zwischen Studierenden, aber auch zwischen Hochschulangehörigen bzw. Professoren. „Diese Unterstützung erlaubt uns, ein starkes persönliches Netzwerk aufzubauen und Vertrauen zu schaffen“, erklärt Prof. Schmidt. „Es reicht nicht, einmal im Jahr hinzufahren und etwas zu installieren. Projekte funktionieren viel besser, wenn sie von Anfang an gemeinsam geplant und dann auch ständig vor Ort begleitet werden.”

 

Hintergrund

GREENLIGHT ist eine gemeinsame Initiative von Studierenden der Hochschule Offenburg und der Madame-Ilsa-Foundation aus Bühlertal mit Studierenden der marokkanischen Partneruniversitäten und anderen Partnern. Ziele sind die Realisierung von Hilfsprojekten im Bereich Solarenergie und Bildung, die nachhaltige Verbesserung der Lebensverhältnisse insbesondere von Kindern und Jugendlichen in Marokko, sowie interkultureller Austausch und Projekterfahrung für die teilnehmenden Studierenden.