Von Beginn seiner beruflichen Laufbahn an lagen Matthias Heinke Forschung und Lehre stets am Herzen. Nach einem Studium der Technischen Kybernetik und Automatisierungstechnik an der Technischen Hochschule (TH) Ilmenau fing er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Kardiologie der Klinik für Innere Medizin der Friedrich-Schiller-Universität Jena an. Nach einem postgradualen Studium der Biomedizintechnik an der Akademie für ärztliche Fortbildung Berlin und einer außerplanmäßigen wissenschaftlichen Aspirantur an der Fakultät für Technische Wissenschaften der TH Ilmenau promovierte er zum Dr.-Ing. und machte den Abschluss als Fachingenieur der Medizin. Es folgten ein Forschungsaufenthalt am Institute of Biocybernetics and Biomedical Engineering in Warschau (Polen), verschiedene Tätigkeiten an der Klinik für Innere Medizin der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Lehraufträge an der Fachhochschule Jena, die Habilitation an der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit Lehrbefugnis für Kardiologische Medizintechnik sowie unzählige wissenschaftliche Publikationen und Vorträge.
2011 bewarb er sich nach langen Gesprächen mit seiner Frau und sorgfältiger Abwägung schließlich auf eine Professur für „Medizinische Assistenzsysteme, Gerätetechnik sowie Grundlagen des Qualitätsmanagements und der Statistik“ an der Hochschule Offenburg. Die Berufung zum 1. Oktober 2012 bedeutete für die Eheleute den Beginn einer Fernbeziehung, denn die Lehrerin blieb in Rudolstadt während ihr Ehemann nach Offenburg zog. „In eine Wohnung mit tollen Nachbarn und mittlerweile sehr guten Freunden“, fügte Kerstin Heinke mit Blick auf die entsprechenden Anwesenden hinzu. Doch jetzt freue sie sich ihren Mann wieder jeden Tag zu sehen und auch mal mit ihm zu verreisen, denn die Urlaubszeiten der beiden hatten meist nicht zusammengepasst. Dass sie nicht allein so denkt, bewiesen Enkelin Lea, die ihrem Opa eine kleine Zuckertüte überreichte, und die Video-Grüße einiger Freunde und Verwandten.
Bevor der künftige Ruheständler sich aber gen Heimat aufmachte, ließen er selbst und Prof.in Dr. Elke Mackensen seine Laufbahn an der Hochschule Offenburg Revue passieren. „Sie haben sich stark in der Lehre engagiert, über das eigentliche Maß hinaus Lehrveranstaltungen erarbeitet und durchgeführt und waren bei ihren Studierenden sehr beliebt, wie zahlreiche bei ihnen entstandene Abschlussarbeiten beweisen“, bedankte sich die Dekanin der Fakultät Elektrotechnik, Medizintechnik und Informatik (EMI) und überreichte ein Geschenk für den neuen Lebensabschnitt. Darüber hinaus hat Matthias Heinke Labore mit aufgebaut und dank seiner guten Kontakte in die freie Wirtschaft etliche High-Tech-Geräte in Form von Spenden an die Hochschule Offenburg geholt. Einer dieser Spender war zur Feier sogar eigens aus Trier angereist. Dr. Bernhard Dickreiter, Facharzt für Physikalische Therapie und Rehabilitative Medizin an der Orthopädischen Gelenk-Klinik Freiburg-Gundelfingen, erinnerte an die „gemeinsame Geschichte der biomechanischen Stimulation“. In der Forschung war Matthias Heinke ebenfalls sehr aktiv und präsentierte seine Ergebnisse, die in zahlreichen nationalen und internationalen Patentierungen sowie zwölf Erfindungsanmeldungen mündeten, stets auch seinen Studierenden. Von diesen waren etliche aus der ersten aber auch der jüngsten Zeit zum Abschied gekommen. Nicht zuletzt entstanden unter Matthias Heinke die digitalen Offenburger Herz-Rhythmus-Modelle und -Simulationen bis hin zum Digitalen Zwilling. „Das wird bleiben“, erklärte dieser und bedankte sich bei zahlreichen anwesenden Weggefährten – darunter der ehemalige Rektor Prof. Dr. Winfried Lieber, der ehemalige Dekan der Fakultät EMI Prof. Dr. Uwe Nuß, der ehemalige Kollege Prof. Dr. Lothar Schüssele, der amtierende Rektor Prof. Dr. Stephan Trahasch, Prorektor Thomas Seifert, Prorektorin Anne Najderek, Forschungsreferentin Dr. Ira Pawlowski und der Leiter des Peter-Osypka-Instituts für Medizintechnik Stefan Zirn.