Motorisierte Dreiradrikschas sind aus dem Stadtverkehr asiatischer Ländern kaum wegzudenken, auch in vielen italienischen Städten sind die Zweitakter unterwegs: Klein, wendig, praktisch. Aber leider auch ziemlich stinkig. Tuk-Tuks werden die Gefährte lautmalerisch genannt, schließlich ist der benzinbetrieben Zweitaktmotor kaum zu überhören. Und auch nicht zu überriechen.
Ein interdisziplinäres Projekt an der Hochschule Offenburg will das ändern. Das Team um die Professoren Daniel Kray, Wolfgang Bessler, Christian Kloeffer, Michael Schmidt und Bernhard Denne vom Institut für Energiesystemtechnik möchte den stinkigen Zweitaktmotor der Dreirad-Rikschas durch einen Elektromotor ersetzen, Studierende sollen das Konzept erarbeiten: „Es ist ganz einfach“, erklärt Kray: „Verbrennungsmotor raus, Elektromotor und Batterie rein.“ Ganz neu ist das zwar nicht, länger schon gibt es elektrisch betriebene Tuk Tuks. Doch die Offenburger wollen nicht nur einen, sondern gleich zwei Schritte weiter gehen: Angetrieben werden soll der Motor nämlich mit Solarmodulen, die auf Dach und Seitenwänden der Tuk Tuks montiert werden können, so Kray. „Außerdem wollen wir aus dem Projekt heraus ein Upgrade-Kit für die Umrüstung von benzinbetriebenen Tuk Tuks entwickeln. Dieses kann dann, wenn alles gut läuft, von einem studentischen Startup marktreif entwickelt und vertrieben werden.“
Das Projekt gebe genug Stoff für fünf Bachelor- oder Masterthesen oder auch für ein Praxissemester, so Kray. Bisher sind zwei Studierende im Team: „Wir suchen noch Interessierte aus den Bereichen Verfahrenstechnik, Energietechnik und Elektrotechnik.“ Die Arbeit in der Betriebswirtschaft ist bereits vergeben. Der AStA unterstützt das Projekt mit einer Summe von 20.000 Euro aus Qualitätssicherungsmitteln.
Am Ende sollen schließlich zwei eigene Tuk Tuks für die Hochschule herauskommen. Eines davon soll zudem mit einer Espressobar aufgerüstet werden und in Zukunft bei Veranstaltungen der Hochschule eingesetzt werden. „Deshalb gehört zu dem Projekt auch ein Baristakurs für die Teilnehmer.“
Ziel sei es auch, so Kray, die beiden Gefährte nach Abschluss des Projektes zum Verleih bereit zu stellen. Dies soll einfach per Oskar-Karte möglich sein, also der Offenburger-Studierenden-Karte. Der Strom für die beiden künftigen Hochschul-Tuk Tuks solle ebenfalls später in Eigenregie auf dem Campus erzeugt werden. Eine entsprechende Photovoltaikanlage, mit der dies möglich sei, wird derzeit von den TeilnehmerInnen eines anderen Studierendenprojekts gebaut wird.
Infos gibt es bei Prof. Daniel Kray; Institut für Energiesystemtechnik, E-Mail: <link>daniel.kray@hs-offenburg.de